Kunstfehler Mit
dem Forschungsprojekt "Kunstfehler" begann im Frühjahr 2002 die
Recherche in den Laufmaschen der Kunstgeschichte.
Was passiert der Kunst? Welchen Eingriffen ist sie ausgesetzt?
Materialisieren sich Störungen in der Kunstgeschichte? Mit diesen Fragen
im Hintergrund recherchierte die DPK zur Documenta 11 nicht getane, verhinderte oder verbotene
Documenta-Aktionen der vergangenen Jahre und inszenierte sie mit anderen
Mitteln in einem fremden Umfeld. |
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STIMMZETTEL Aktion vom 8. – 18.6.2002 Reinszenierung gescheiterter, verbotener oder verhinderter Documenta-Aktionen Wählen
Sie aus den folgenden Aktionen eine aus, die Sie zur Reinszenierung am
18.6.2002 bestimmen. Abgabeschluß des Stimmzettels ist der 17.6.2002 um
18 Uhr.
1.
Günter
Saree: Ohne Titel, 1972 (d5) Projekt zur Verkürzung der bewußten Lebenszeit. Saree sah vor, die Zeit des wachen Bewußtseins von Personen, die sich freiwillig zur Verfügung stellen, durch eine Narkose zu unterbrechen. Da jedoch die Ärztekammer dem ausführenden Anästhesisten mit Exprobation gedroht hatte, konnte die Aktion nicht realisiert werden. 2.
Pornographieausstellung, 1972 (d5) Harald
Szeemann hatte zur documenta 5 einen eigenen Bereich der Ausstellung zum
Thema Pornographie geplant. Hierzu wurde Prof. Dr. Gorsen als Spezialist
eingeladen, der unter anderem einen Schwerpunkt mit dem Thema
„politische Pornographie“ plante. Aufgrund großen Widerstands in der
Bevölkerung wurde der Pornographie-Schwerpunkt kurzfristig gestrichen. 3. Gefärbte teiche, 1972 (d5) In der Aue sollte das Wasser verschiedener Teiche in unterschiedlichen Farben eingefärbt werden. Nicht nur der Umweltschutz, auch das Amt für Parkanlagen und Gärten der Stadt Kassel sorgten dafür, daß auch dieses Projekt ein Entwurf blieb. 4. Klaus Staeck Befragungspavillon, 1972 (d5)
Klaus
Staeck versuchte einen Diskussions- und Befragungspavillon im Documenta
Areal zu realisieren. Harald Szeemann und er lieferten sich einen
erbitterten Streit per Post, der Pavillon durfte nicht aufgestellt werden. 5.
Teilnahmeprozeß,
1976 (d6) Die Gruppe Einspruch, die durch spektakuläre Prozeßunterbechungen auf sich aufmerksam gemacht hatte, klagte die eigene Documenta Beteiligung erfolglos ein. Die vorliegenden Akten des Gerichtsprozesses sind zur Reinszenierung freigegeben.
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